Ihr habt endlich Sommerferien und braucht noch gute Urlaubslektüre? Oder alle anderen sind in den Sommerferien und ihr kommt endlich mal zum Lesen? Als Lese-Inspo stelle ich euch meine Juni Reads vor.
Servierempfehlung: Morgens früh, als Erstes nach dem Aufwachen im Bett lesen. Das ist so schön gemütlich und das Gehirn funktioniert noch so schön monochrom. Dazu trinkt man am Besten eine Tasse Kaffee, wahlweise natürlich koffeinfrei.
Blutbuch
Das Blutbuch von Kim de l’Horizon ist so schön wie es aussieht. Mit der Verstrickung der schönsten Alt-schweizerdeutsch-französischen Wörter mit angenehm nicht binärer Gegenwartssprache, forscht Kim de l’Horizon nach den Wurzeln der Blutbuche aus dem Garten der Großmeer (Großmutter), woraus sowohl die Kulturgeschichte eines Baumes, als auch die eines Ozeans und ein hellrosa Wollpullover entstehen. Dabei kreist Kim de l’Horizon immer wieder um das eigene Empfinden und die eigene Realität. Ein richtig schöner, rührender, trauriger, wütender, grandioser Pageturner!
Am Besten hat mir diese Stelle gefallen. Galigrü an alle Nagellack tragenden Cis-Hetero-Dudes :**


Delfi
Das Delfi Magazin für neue Literatur, Ausgabe 2, Thema: Fleisch. Heiß und fettig und zart und traurig sind die unterschiedlichen Texte der Sammlung, herausgegeben von Fatma Aydemir, Enrico Ippolito, Miryam Schellbach und Hengameh Yaghoobifarah. Von Poren über Umarmungen, hin zu Raubtieren und Trauer. Eine schöne Textsammlung zum zwischendurch Snacken, wie Würstchen vom Grill.
Mythen des Alltags
Ist mein eigenes Notizbuch hehe

Citizen
Dieses Buch habe ich mir zunächst aus ästhetischem Interesse gekauft, weil ich das Volte Bundle von Spector Books, mit den minimalistischen schwarz-weißen Cover Fotografien so liebe. I judge a book by it’s cover. Das Schöne an den Ausgaben ist, dass unter dem hübschen Cover kluge theoretische oder künstlerische Texte verlegt sind, wie zum Beispiel Citizen von Claudia Rankine. Claudia Rankine beschreibt darin selbst erlebte, wie beobachtete Rassismuserfahrungen. Teilweise kommen diese fragmentarisch, als Anekdote der letzten Busfahrt, teilweise als lyrisch aufgearbeitete schmerzliche Erfahrung und dann als Analyse gesellschaftlicher Diskriminierung vor.
Besonders spannend war hier die Beschreibung rassistischer Schiedsrichter*innenentscheidungen beim Tennisspiel von Serena Williams.
Das Wasser des Sees ist niemals süß
Von Giulia Caminito. Ein ganz toller, kraftvoller, italienischer Roman. Er handelt von dem prekären Aufwachsen in einer, unter Armut leidenden römischen Familie, von der Prekarität des Aufwachsen an sich, und von einer Mutterfigur, wie eine Naturgewalt. Als mitreißende Geschichte eignet sich das Das Wasser des Sees ist niemals süß hervorragend als Urlaubslektüre.
(Eignet sich auch hervorragend um darin Blüten zu trocknen.)
Xoxo eure Lesemaus

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